Zeichnerische Malerei
Als Künstler arbeitet Kristian Fenzl in den letzten Jahren mit großer Verve an seiner zeichnerischen Malerei. Dabei spielt der vielfach Ausgezeichnete mit dem Prinzip der Wiederholung in variantenreicher Ausformulierung und zeigt damit seine intensive Auseinandersetzung mit einem Themenfeld. Es entstehen Serien, an denen er immer wieder anknüpft, wie seine Landschaftsbilder „Landscapes" (seit 2007) oder die Körperlandschaftsbilder „Paraiso" (seit 2011).
Er verwendet dafür Lacke in unterschiedlichen Farbnuancen, die wie beim Action Painting in einem freien, gestisch weit ausholenden Malakt ineinanderfließen oder als einzeln ausgewählte Farbtöne mit Pinseln oder Spachteln facettenreich übereinandergelegt werden. Bei seinen ersten Bildern der „Farbflash"-Serie aus dem Jahr 2023 beginnt er mit einem Pinselstrich, der in großer malerischer Geste als breiter Strich oder als verschlungene Schleife über die nebeneinander liegenden Lein-wände gleitet oder sich spontan darüber ausbreitet. Beim Weiterarbeiten versucht er, eine Variante dieses Strichs in einer bestimmten Farbe zu setzen. Es entstehen serielle Bilder in einem expressiven Malprozess, der durch eine rhythmische Farbdynamik mit kräftigem Duktus geprägt ist. Dabei beherrscht er unterschiedliche Spielarten des Farbauftrags: leicht und schwer sowie luftig und bodenlastig. Das Licht rutscht oftmals in die Farben und intensiviert deren leuchtende Strahl kraft.
Seine für die Ausstellung „Flash" in der GALERIE-halle in Linz/Urfahr geschaffenen Bilder aus der Serie „Farbflash" sind im wahrsten Sinne des Wortes ein wahrer Farbrausch in kräftigem Kolorit. Farbflecken verschmelzen im leidenschaftlich gesetzten Duktus, marmoriert glänzende Farbschichten bedecken die Leinwand. In seinen Bildern nutzt der Künstler das lneinanderfließen der verschiedenfarbigen Lacke für ein weich vermaltes Musterspiel. Ihre Aura verdanken sie der Strahlkraft der mediterranen Sonne des Mittelmeers, dem silbernen Glanz der Meereswellen und den bunten Farbornamenten afrikanischer Landschaften, die Kristian Fenz! auf seinen Reisen in die südlichen Destinationen oftmals schon erlebt hat.
Wie wäre es mit der verführerischen Annahme, dass der Künstler die impressionistisch geprägte Stimmung seiner in sich befindlichen und erlebten Wirklichkeiten in seinen Bildern dazu benutzt, um mit seiner Malerei Freude und Licht in die düstere Zeit zu bringen?
Dr.in Maria Reitter-Kollmann
Kunstwissenschaftlerin
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